Krav Maga ist ein modernes, leicht erlernbares, defensives Selbstverteidigungssystem aus Israel, dessen Name direkt übersetzt “Kontaktkampf” bedeutet.
Ein Prinzip in unserem Selbstverteidigungssystem ist, dass es für jeden geeignet sein muss – egal ob Mann, Frau, Kind, egal welchen Alters, egal ob durchtrainierter Sportler oder Sportmuffel. Das System passt sich an die Bedürfnissen des Trainierenden an und nicht der Trainierende an das System.
Um dies zu gewährleisten ist es wichtig, dass die Techniken und Bewegungsabläufe auf einfachen Prinzipien und natürlichen Reflexen beruhen. Erst dadurch wird das System intuitiv und leicht erlernbar. Ein weiterer wichtiger Faktor ist auch, dass das System ständig weiter entwickelt wird und auf neue Bedrohungssituationen eingeht. Dabei bewährt es sich Tag für Tag in realen Situationen.
Es muss für alle funktionieren
Neu in der IKMF seit 2016 ist das so genannte Adaptive Krav Maga – dabei wurden die bestehenden Techniken von EIT Stephane Chatton angepasst auf Menschen mit körperlichen Einschränkungen/Behinderungen. Getreu dem Prinzip: das System passt sich an den Einzelnen an – und nicht der Einzelne dem System.
Bei den Zielen des Trainings geht es unter anderem darum, potenziell gefährliche Situationen rechtzeitig zu erkennen und nach Möglichkeit zu vermeiden, Techniken zum Selbstschutz anzuwenden, taktisches Verhalten und den Schutz anderer Personen. Um auch im Training möglichst realitätsnah zu trainieren, werden regelmäßig Szenario- und Stressdrills genutzt, die das taktische Verhalten festigen sowie die Reaktionsfähigkeit und körperliche Fitness fördern.
Krav Maga ist nicht gleich Krav Maga
Da Krav Maga kein geschützter Begriff ist, kann theoretisch jeder eine Schule eröffnen und dort sein Verständnis des Selbstverteidigungssystems unterrichten. Das Problem dabei ist, dass viele so genannte Krav Maga Schulen keine ausreichend ausgebildeten Instructoren haben. Das von Imrich Lichtenfeld entwickelte Krav Maga beruht auf Prinzipien, die für uns in der IKMF einen roten Faden darstellen. Die Techniken orientieren sich ständig daran. Somit ist sichergestellt, dass die Techniken auch im Ernstfall funktionieren und sich nicht als nutzlos erweisen.
Geschichte
Imrich Lichtenfeld (hebräisch: Imi Sde-Or), geboren am 26. Mai 1910 in Budapest und aufgewachsen in Bratislava, ist der Gründer des heute bekannten Selbstverteidigungssystems. Imrich war ein vielseitiger Sportler, der unter anderem erfolgreich an Wettkämpfen im Ringen und Boxen teilnahm. Von seinem Vater, einem Polizisten, lernte er einige Jiu-Jitsu-Techniken.
In den 1930er Jahren lehrte er zum ersten Mal seine Kampfmethode und schloss sich mit Gleichgesinnten einer Schutztruppe an, um die jüdischen Wohnviertel gegen antisemitische Übergriffe zu schützen.
Im Jahr 1940 floh Imrich Lichtenfeld aus dem überwiegend besetzten Europa. Bevor er die Einreiseerlaubnis nach Palästina bekam, diente er unter dem Kommando britischer Streitkräfte in der Tschechischen Legion in Nordafrika.
Die Geburtsstunde von Krav Maga
Mit der Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 wurde Imrich zum Chefausbilder für Leibeserziehung und Krav Maga der Israeli Defense Forces (IDF). Da in Israel Männer und Frauen zum Militärdienst verpflichtet sind, entwickelte Imrich Lichtenfeld ein Nahkampfsystem, welches für beide Geschlechter unabhängig von Körpergröße und Körpergewicht effektiv nutzbar war und auch weiterhin ist. Für das Militär lag der Schwerpunkt auf der schnellen Erlernbarkeit und Abrufbarkeit ohne jahrelanges, intensives Training.
Krav Maga außerhalb des Militärs
Erst in den 60er Jahren, nach Imrichs aktiver Militärzeit, arbeitete er an der Anpassung des Systems, um die Bedürfnisse von Zivilisten zu bedienen.
Imrich Lichtenfeld verstarb 1998 im Alter von 87 Jahren.